Dienstag, 25. Juni 2013

Containerbilanz und Kassensturz



Gemüse. Immer gut, das Gemüse. Viel Spargel, Tomaten, Auberginen, Broccoli, Kartoffeln, Knoblauch, Zwiebeln und Rüebli… Eisbergsalat und Schnittsalat sind energetisch tot, die lassen wir liegen. Unter den vielen Salatköpfen, die sich momentan in der Wegwerf-Saison befinden, entdecken wir Fenchel, Süssmais, Peperonis, Zucchetti und Blumenkohl…

Früchte. Viele Orangen, Zitronen auch jetzt noch, im Sommer. Charlotte hat mir zum Geburtstag eine wunderbare Orangenpresse geschenkt. Eine, bei der man von Hand den Hebel runterpresst. Die motorbetriebenen Saftpressen steigen erfahrungsgemäss irgendwann aus. Sind sie absichtlich so justiert worden, dass sie immer nach einem Jahr aussteigen müssen? Aber auch Rhabarber, Äpfel, Ananas, Pfirsiche, Aprikosen, Nektarinen, Mangos, Melonen. Bananen gibt es das ganze Jahr über satt. Trauben sind zu armselig in letzter Zeit. Die lassen wir im Container. Wir müssen ja nicht alles nehmen, was Abfall ist…

Eier. Grösster Fund bisher: ein Karton mit 54 Hühnereiern. Es gab in der Woche dreimal Kuchen, um die Dinger zu verarbeiten!

Zucker. Tonnenweise Zucker. Packungen aufgeplatzt. Ist eine Packung kaputt, landet die ganze Palette im Müll. Danke! 

Kaffee. Instantkaffee, verscherbelt. voller Glassplitter. Jetzt als Dünger im Garten. Ob das den Schnecken gefällt? Kapselkaffee für weissnicht welche Maschinen. Aufstechen und Pulver herausnehmen. So richtigen Bohnenkaffee haben wir nur einmal gefunden.

Fleisch. Viel Schweinefleisch, Lachs und Crevetten, Salami und diverser Aufschnitt, Barbecque-Fleisch, massenhaft Bratwurst, ab und zu mal Huhn.

Butter, Milch, Käse und Mozzarella und im Winter Fondue. 

Brot. In allen erdenklichen Formen, auch Pizzas, Focaccia, Frischback-Gipfeli, Toastbrot.

Teigwaren. Eher selten. Ab und zu mal ein aufgeplatzter Sack. Neulich einige Mogelpackungen Lasagne. Da hiess es grossspurig "mit Lachs und Spinat". In der Packung waren dann aber bloss Teigblätter und ein Beutel mit geschmacksverstärkendem Glutamatpulver und Gewürzen. Den Lachs, die Butter, die Milch und den Spinat hätte man selber noch hinzufügen sollen. Noch ein Jahr haltbar, aber die Leute habens wohl nicht gekauft.

Alkohol. Wenn man eine kaputte Flasche findet, so lohnt sich die Suche nach den anderen fünf Flaschen, das ist die Faustregel von Containergenosse Zottel. Weine, Bier, Prosecco, alles da. Im Gebinde sind oft sechs Flaschen. Beispielsweise Eierlikör. Eine Flasche ist kaputt, die anderen Fünf damit verkleckert: hops! alles in den Container.

Getränke. 
Süssgetränke, Sprite, Fanta, Cola light. Blubb. Wolfgang ist dem klebrigen Zeug leider sehr zugeneigt. Experimentelle Getränke, die bei der Käuferschaft keinen Anklang fanden, auch. Eins mit amerikanischer Traube roch wie Haarspray. Interessant, mal etwas anderes.

Süsskram. 
Schokolade, Mon Chérie, Fruchtgummi, Schokodessert, Coupe Chantilly, Joghurt.

Kleider. Babykleider, Schuhe, Pyjamas, Büstenhalter, Kinderhosen, Unterhosen, Regenjacken, Sportoutfits, alles da. Auch Bettbezüge und Tischdecken.

Waschmittel. Bereits zum dritten Mal einen Karton à 6,5 Kilo Waschmittel gefunden. Karton leicht beschädigt. Eine grosse Flasche Shampoo, kleine Shampoos in allen erdenklichen Duftvarianten.

Pflanzen. Lavendelbüsche, Zitruspflanzen, Küchenkräuter, Rosensträusse, Tulpen, bizarre Gestecke für den Muttertag.

Sonstiges. Blumenerde, Rasensamen, Osterdeko, Rasendünger, Schnorchelset, Kinderquietschebüchlein, Solarlampen, Snowboard-Rückenpanzer.

WUNSCHLISTE: 
Generell ist es so, dass wir, wenn wir ausnahmsweise mal einkaufen gehen, am selben Abend genau die Sachen in vielfacher Menge im Container vorfinden. Daher der Scherz: "Hast du eingekauft? Heut Abend gibts noch viel mehr davon im Container." Es gibt aber noch ein paar Sachen, die wir noch nicht im Container gefunden haben. 

Tee, Olivenöl, Olivenpaste, Essig, sexy Dessous und Fashion für Charlotte, Hosen, Röcke, Seidenstrümpfe, Damenschuhe, Echsenleder-Cowboyschuhe aus Mexiko, Leinsamen, Gewürze, Weihrauchcreme, Calciumtabletten von Burgerstein, Tofuwürstchen, Weihrauchkapseln, getrocknete Feigen, Flohkamm für die Katze, Plätzchenschablone für den Fleischwolf, eine Gartenschlauchdüse, die nie kaputtgeht, schottischer Whiskey, mehr Käse für Zottel, Naturreis und Reisegutscheine, Xylit (Birkenzucker, der die Zähne schont), Himalayasalz, MSM (Schwefelpulver, heilt sogar Aids), LSD (macht alles bunt), Musikinstrumente, Trommel für schamanische Reisen ins Nimmerland.



2 Kommentare:

  1. Ihr habt noch nie Feigen gefunden? Ich habe mal einen halben Container voller Trockenfrüchte gefunden..;-) Feigen, Datteln, Aprikosen und Mango. Rechne das ungefähr in kg um und du weisst, wie lange ich mich davon ernähren konnte.

    Ohne das Containern könnte ich meinen veganen Lebensstil mit meinem Budget gar nicht ausleben.
    So kann ich mich immer vom allerbesten Obst ernähren.
    Krankes System=Gut für mich, schlecht für die Welt.


    AntwortenLöschen
  2. Hallo Murbi! Ja, die Feigen haben wir dann auch noch gefunden. Ebenfalls SEhR viele! Ich bin auch Veganerin, übrigens ;-)

    AntwortenLöschen