Donnerstag, 2. April 2015

Den Müllcontainer zu öffnen bedeutet Hausfriedensbruch


Unser Supermarkt hat das Problem der Nahrungsmittelverschwendung (manche reden von 50% Lebensmittelvernichtung auf dem Weg vom Hersteller bis zum Endverbraucher) aus seiner Sicht anscheinend gelöst. Da prangt jetzt neuerdings ein fesches Schild bei den Containern:




"Das Entnehmen/Ablagern von Abfällen aus/in den Containern ist STRENGSTENS untersagt! Jede Zuwiderhandlung wird polizeilich verzeigt. Areal ist viedoüberwacht. Einfach Aldi"

Ja gut, das war zu erwarten, dass das Entnehmen von Müll jetzt auch schon als Diebstahl geahndet wird und das Öffnen eines Containers Hausfriedensbruch bedeutet. Es erstaunt uns leider nicht, dass in einer solchen Zeit den Armen und Finanzschwachen sogar das Entnehmen von frisch gebackenen Broten aus dem Abfallcontainer vergönnt wird. 

Was also tun? Ignorieren? Nur noch mit Sturmhaube und Maschinengewehr containern? Es bleiben lassen, klein beigeben? Das Gespräch mit der Aldi-Geschäftsleitung suchen?

Wir haben eine andere Idee.

Wir gehören zu der Sorte von Menschen, die das tun, weil uns die Lebensmittelverschwendung ein Dorn im Magen ist (dazu lese man bitte ältere Blogeinträge von uns). Weil wir der Ansicht sind, dass es grundfalsch ist, Lebensmittel fortzuwerfen. Wussten Sie, dass eine Milliarde Menschen auf diesem Planeten Hunger leidet? Tendenz steigend…

Charlotte und meine Wenigkeit haben also folgendes beschlossen:

Wir gehen jede Nacht zu den Containern, öffnen diese und FOTOGRAFIEREN DEN INHALT. Wir entnehmen nichts und tun auch nichts hinein. Wir protokollieren nur. Die Fotos stellen wir ins Netz, damit die Bevölkerung mit eigenen Augen sehen kann, wie viel jeden Tag an Nahrung verschwendet und fortgeworfen wird. Wir hoffen, dass andere Containerer sich uns anschliessen, falls auch sie neuerdings betroffen sind von einem Schild(erwald) am Container.

Gerne diskutieren wir auch mit dem Hausabwart, dem Security Team oder der Polizei und verweisen darauf, dass nichts entnommen oder hinzugefügt wurde. Wir würden höchstens kurz den Kehrichtsack anheben, um die herrlichen Spargeln aus Südamerika in voller Pracht fotografieren zu können. 

In dem Sinne möchten wir mit einem Zitat für heute schliessen:

Wo man containert, lass dich ruhig nieder,
Ohne Furcht, was man im Lande glaubt,
Wo man im Mülle wühlt, wird kein Mensch beraubt,
Überwachungskameras kennen keine Lieder.

Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes Osterfest,
Charlotte und Wolfgang

Ostern: einer von fünf Containern. Etwa 20 Kilo frische Brote und viel guterhaltenes Gemüse:


Samstag, 15. Februar 2014

Beim Biobauern schmeckts besser!


Neulich waren Charlotte und ich mit Lord Roughebone unterwegs. Er erklärte uns blümerant wortreich und einleuchtend, dass wir von den Supermärkten nur noch mit Dreck abgefüllt werden, der aus den ewig gleichen Grundkomponenten wie Zucker, Fett, Soja, Salz, Stärke etc. hergestellt wird.


Das Essen, vornehmlich das Gemüse, Brot und Fleisch, würde eigentlich nach gar nichts mehr schmecken. Deshalb war Lord Roughebone zur Erkenntnis gelangt, dass man das Brot nur noch beim Biobäcker Scharrenberg und das Gemüse und Fleisch nur noch vom Demeter-Bauernhof bei Bauer Käfer beziehen könne. Ich habe schon von anderer Seite gehört, dass unsere Böden ausgelaugt wären, dass bestimmte Mineralien wie beispielsweise Bor und nützliche Bioorganismen kaum in der ausgelaugten Ackererde vorhanden wären und somit in unserer Ernährung fehlten.Nun, Gemüsebauer Käfers Gemüse ist nicht wesentlich teurer als dasjenige beim Grossisten - aber was für Gemüse! Pastinaken, Pak Choi, köstliche Karotten, herrliche Salate!

Bei Bäcker Scharrenberg bot mir unser adliger Freund sein Knusperbrötchen dar: ein Feuerwerk von Brot im Munde! Lord Roughebone kauft nur noch hier sein Brot. So schrullig seine Ansichten auch sein mögen, man kann ihn verstehen. Ich erinnerte mich an einen Herrn aus dem Gentlemens-Club (in welchem ich seit vielen Jahrzehnten Mitglied bin), der mir mit leichtem Bedauern mitteilte, dass er alle Whiskysorten durchprobiert hätte und jetzt leider nur noch die teuersten Brands goutieren könne. 

Die ganzen Teiglinge für unsere Supermarktbrote werden im Supermarkt aufgebacken. Sie werden von wer weiss woher angeliefert, sei es aus Bosnien, Polen, Rumänien oder wo auch immer. Sie werden sicher in irgendeiner himmeltraurigen Grossfabrik voll unglücklicher und ausgebeuteter ArbeitsklavInnen hergestellt. Die verwendeten Mehle seien allein schon von fragwürdiger Qualität, meinte Lord Roughebone, weil da Enzyme entzogen worden seien, die der Herr Scharrenberg nachträglich wieder hinzumischen würde… Kurzum: Bäcker Scharrenberg bäckt seine Brote wie vor hundert Jahren! Geschmack! Wir wollen Geschmack! Wann haben Sie zum letzten mal eine Tomate mit Geschmack gegessen?

Heute überlassen wir unsere Nahrung dem gierigen Staat und seinen Schützlingen Nestlé, Glencore und Monsanto. Wir müssen zurück in die gute alte Zeit, als jeder seines Glückes eigener Schmied war. Wir müssen wieder für uns selbst sorgen. Und damit hätten wir Gott weiss genug zu tun. Arbeitslosigkeit würde zum Unwort werden. 

Unsere Nahrung wäre besser, wir wären glücklicher, würden weniger Dreck in uns hineinschaufeln und sogar weniger essen, weil eine Biokartoffel aus einem gut behandelten Boden so nahrhaft ist wie fünf Billigkartoffeln, von denen die Hälfte weggeworfen wird. Eine Hälfte der Hälfte wird bereits beim Bauern und beim Grosshandel vernichtet, weil die Kartoffeln nicht der "Norm" entsprechen. Die andere Hälfte landet im Container des Supermarkts. Das ist grob gerechnet. Aber scrollen Sie ruhig runter und sehen sie selbst die Bilder der Wohlstandsverwahrlosung!

Sonntag, 19. Januar 2014

Einmal mehr war es ein denkwürdiger Abend. Sein Denkwürden Herr Goethe, Charlotte und der Gärtner Zottel kletterten in ihre Kutsche, diesmal in hehrer Mission: vier Klappstühle, einen runden Tisch und eine Kanne voll exquisiten Gewürztees im Gepäck mit sich führend machten sie sich auf den Weg zum klärenden Gespräch mit den Hunden der Obrigkeit.

In letzter Zeit häuften sich die Begegnungen am Container mit Sicherheitsleuten, die der Ansicht waren, dass der Abfall des Hochadels bewacht und ungestörterweise seinem echten Daseinszweck, der Vernichtung, zugeführt werden und keinesfalls den Weg in unseren Palast finden sollte.

Da sassen wir denn also, bei zwei Grad, und warteten auf das Auftauchen der Sicherheitskräfte, diesen wackeren, rechtschaffenen Mannen. Es verging eine halbe Stunde. Nichts. Charlotte tanzte im Dreivierteltakt durch den Sicherheitsalarm. Zottel und meine Wenigkeit legten eine Patience um die kalten Minuten herumzubringen. Nichts.

Es schien ein unergiebiger Abend zu werden, und ich war schon etwas missgestimmt, hatte ich doch für den Anlass extra eine flamboyante Rede einstudiert!

Gut denn: um den Abend doch noch zu retten, räumten wir also einige Container aus, und während wir darauf warteten, dass Gärtner Zottel die Droschke herankarrte, entdeckte Charlotte, meine Herzensdame, einen weiteren Container auf dem Nachbarsgelände, einem Gartenbedarfshause. Es stellte sich heraus, dass dieser bis unters Dach mit Saatgut aller Art gefüllt war: mit Rauke, Katzengras, Karotten, Randen, Blumen und vielem mehr! Unglaublich. Knietief watete mein Lustweib im Garten Eden!

Weiter gings, zu anderen Grafschaften auf dem grossen Erdenrund, wo wir reich beschenkt wurden mit Gemüsen, Pasta, Mandarinen, Zimtsterneteig, Nüssen, erlesenen Confitüren, Spekulatiusbrotaufstrich zum Beispiel, ("Dreck!, kläfft Charlotte aus dem Off), knusprigen Fladenbroten und vielem mehr was das Gemüt begehrt. Jedesmal bin ich wieder aufs Erneute fassungslos! Auf dem Nachhauseweg konnte es sich Lady Charlotte nicht verkneifen, beim lokalen Freudenhaus vorbeizuschauen, hineinzugehen und ihre Samen zu verschenken! Gott! Ich wartete derweil in der Droschke und hoffte, keine verirrte Pistolenkugel abzubekommen. Man muss der Frau ihren Willen lassen.
Diese nächtlichen Aktionen setzen mir in einer ungeahnten Art und Weise zu. Beispielsweise kann ich den Umstand kaum verkraften, dass all dieses gefundene Fleisch von Tieren stammt, deren Dasein eine einzige Qual, und deren Ableben eine einzige Sinnlosigkeit darstellt. Unser royaler Kater lebt nur noch von Forellen und rotem Rindsfleisch. Seinem Verdauungstrakt kommt diese Diät doch sehr entgegen. Ein schwacher Trost.

Um zwei Uhr morgens schiebt Charlotte rote Fleischstücke durch den Fleischwolf. Gärtner Zottel schnarcht bereits in seiner Kajüte. Filmriss, so wie's aussieht. Ich werde im späteren Verlauf des Tages meine Kochschürze umbinden und mich dem Sugokochen widmen.

Es stimmt mich froh und traurig zugleich, so eine Nacht wie heute. Froh und dankbar, für all diese Schätze, traurig, weil ich realisiere wie krank unsere Gesellschaft geworden ist. Ich lege mich in mein indonesisches Himmelbett, und endlose Kolonnen von Containern ziehen im Halbschlaf über meine Kopfleinwand. Jetzt nur nicht an die Armen auf dieser Welt denken, die Hunger leiden. Oh, schon passiert, zu spät.




Donnerstag, 9. Januar 2014

Bilanz

Geil wars in der Galerie Karussell. An der Ausstellung Crash & Trash im September 2013 zeigten wirklich alles, was wir so hatten. Und blieben bis zum Schluss angezogen. 




































Mittwoch, 4. Dezember 2013

Jung und noch grün hinter den Ohren...

Werte Leserschaft

Von ganz oben von den Sternen bekamen wir die Anweisung, dass alles zwar gentlemännisch/frauisch unter dem Mantel des Schweigens ruhen, jedoch für eine gewählte und geneigte Leserschaft zugänglich sein soll: das Thema Containern. Wir halten die "Containerwoche" der jungen Grünspechte für absoluten Blödsinn, dem nur noch grösserer Blödsinn folgen kann, da es eine politische Aktion ist. Wir halten Politik für ausgekochten Blödsinn. Politik hat zu wenig Probleme gelöst, neue verursacht oder sie verschlimmert. Gesetze dienen nur dem System, das kurz vor dem Kollaps steht. Solange alle mit Massenmedien im Dunkeln gehalten werden, werden sie nie wissen, was gut für sie selbst ist, und daraus schlagen alle Profit. Die Menschen werden zu Konsumzombies, die glauben, mit Geld könne man sich Freiheit kaufen, und Gesetze würden die gröberen Dinge des Lebens regeln. Sie geben Verantwortung an andere ab. Die einzige "Freiheit" in diesen Gefilden besteht aus dem "heiligen Konsum" von Gütern, die wir nicht brauchen und die im Übermass produziert werden, damit Arbeitssklaven in Arbeit gehalten und weiterhin schlecht bezahlt werden. 


Warum kaufen wir diese Güter, die wir nicht wirklich brauchen? Weil wir keine Gesellschaft mehr sind. Wenn uns was fehlt, zum Beispiel eine stabile Orangenpresse, die man erst ab zweihundert Franken bekommt, hacken wir uns eher ein Bein ab, statt wie ein normaler Mensch mal schnell beim Nachbarn zu klingeln. So viel Ego lässt die Seele verkümmern. Wir sind beherrscht von Misstrauen und Vorsicht unseren Mitmenschen gegenüber. Solange niemand wagt, eine eigene Meinung zu haben und aus dem System auszusteigen, wird sich nichts ändern. Politik ist die Bemühung, alle gleich zu machen. Und das werden wir glücklicherweise nie sein: gleich. 


Was haben wir Menschenwesen überhaupt miteinander gemeinsam, wenn wir uns ständig bekriegen? In der Schweiz würde ich sagen: Wir spielen alle eine Rolle im System und behalten unsere Meinung für uns, bis wieder ein Wahlzettel ins Haus flattert und viele, viel zu viele, ein Kreuz machen – bei der rechten Partei SVP. Nie habe ich persönlich jemanden gekannt, der die SVP favorisierte. Doch alle machen dort heimlich ihr Kreuzchen. Alle waren darauf erpicht, das, was sie zu haben glaubten, mit rechter Politik zu konservieren. Und als sie ihre Stimme abgaben, hatten sie keine mehr. Ihre Stimme war weg, ihr Leben veränderte sich im Schneckentempo. Die wirklich wichtigen Themen wurden von der Politik umschifft (Waffenindustrie / Pharma / Menschenhandel / Genfood). Doch die Wellen steigen immer höher und das Schiff wird irgendwann vom Tsunami verschluckt werden, da kann man noch so ein guter Skipper sein, hier kommen höhere Mächte ins "Spiel", nämlich die Natur, die uns freiwillig und aus Liebe nährt. Genau so – nämlich gratis – muss Nahrung sein, denn Nahrung ist ein Grundrecht. Solange Menschen fürs Überleben auf kosten Schwächerer zum Wegwerfen produzieren, so lange müssen wir mit dem Schlimmsten rechnen, denn dieses Risiko ist eiskalt einkalkuliert. 


Eines Tages, jetzt kommt ein Märchen, halten Sie sich fest. Denn eines Tages gab es nichts mehr zu essen, weil die Kasse leer war. Nehmen wir an, es war ein stinknormaler Schicksalsschlag. Die Krankmach-Kasse hatte die Krebsbehandlung nur zum Teil übernommen. Man war zu stolz, aufs Sozialamt zu gehen. Und man war zu stolz, um die neuen Kleider von der netten Containerdame anzunehmen, ausserdem passten einem die Farben der Billigware nicht. Und die Container waren abgeschlossen. Das Essen wurde verbrannt und in Biogas umgewandelt, weil wir doch so ein grosses Energieproblem hatten, das dank der Energielobby weiterhin aufrechterhalten werden sollte, damit wir weiterhin mit der Anschaffung von Geld beschäftigt werden konnten, um unsere Wohnung zu heizen. Dafür also gingen wir anschaffen, ähm, arbeiten. Zwangsprostitution soll verboten werden. Als Nächstes kommt dann das Zwangsarbeitsverbot. Zwang und Verbot: Ist das nicht dasselbe? Jetzt wurde Politik langsam interessant. Das Schiff machte ein letztes Manöver um das Thema Waffen- und Menschenhandel, doch es wurde von einer Welle erfasst, die das Gebälk ächzen liess und es für immer in die Tiefen des Meeres verbannte. Der Skipper liegt am Grund und grinst mit seinen Klapperzähnen. "Oben ist jetzt unten", singt er mit den Fukushima-Fischen um die Wette. 


Die Wahrheit liegt vor unseren verklebten Augen. Wir müssen nur mal die Scheibe wischen und den Container öffnen, in dem so viel Frischware liegt, die bereits bezahlt ist. Auf den Einkaufspreis kommen noch mal mindestens zwei Drittel drauf, und fertig ist der Mehrwert. Sorry, aber dies ist ein Märchen, das ganz echt ist. 


Montag, 7. Oktober 2013

Die Aspiranten


Gerne nehmen wir hin und wieder Gäste mit auf eine Container-Tour. Und heute ist eine grosse Tour angesagt! 

Obwohl Charlotte und meine Wenigkeit in Kürze und Bälde zu unserem Sommersitz aufbrechen und eigentlich dort nicht viele Lebensmittel brauchen (wir leben auf Schloss Somersault ausschliesslich von den Plantagen unserer Residenz), wollen wir den zwei jungen Aspiranten doch einen heftigen Einblick in die Verschwendungssucht unserer Zuvielisation bieten.

Wie es sich für Auszubildende gehört, müssen sie sich in geeigneter Arbeitskleidung auf die Tour begeben… eine Frage von Stil und Etikette, das sollen diese jungen Menschen sich hinter die gewaschenen Ohren schreiben!

Am ersten Ort, den wir aufsuchen, schrecken wir Ordensbruder Luis auf, der sich da gerade am Brockenhaus-Container zu schaffen macht. Ihm rast sichtlich das Herz bei unserem Anblick. Er hat uns in den Uniformen für Securitas-Personal gehalten! Wir lachen amüsiert, dann tauschen wir uns etwas aus. Er kennt einen Weg zu einer neuen Nahrungsquelle und beschreibt uns detailiert, wie man zu dieser gelangt.

Unser Karrosse ist nach wenigen Minuten bereits bis unters Dach gefüllt, vorwiegend mit Rosenkohl, Peperoni, Pflaumen und Pfirsichen. Ehrlich gesagt habe ich, Wolfgang, in letzter Zeit etwas zuviel Rosenkohl gegessen, es gelüstet mich nach anderem. Kartoffeln beispielsweise. Zuhause habe ich bereits sechs Ananas' zu einem herrlichen und erquickenden Saft verarbeitet.

Die zwei Aspiranten staunen ob der Qualität der Waren, welche praktisch einwandfrei sind. Seit unser Lieblingseinkaufsladen bis zu Geschäftsschluss frisches Brot anbietet, finden wir eine breite Palette knuspriger und noch warmer Brote vor.

Seit meinem Beschluss, Diät zu halten und zwanzig Kilo Gewicht zu verlieren, interessieren mich weder die vielen Süssgetränke noch die hunderte von Hühner- oder Kinderüberraschungseiern. 
Meister Zottel, unser sportbesessener Kollege, ist dem ungesunden Kram nicht abgeneigt, und seine gierigen Äuglein glänzen lustig. Seine neue Methode ist es, manche Sachen direkt am Container durchzukauen, fürs reine Geschmackserlebnis, um es dann wieder zurück in einen anderen Container zu spucken… 

Wir fahren mit der Kutsche zurück nach Schloss Ehrenfels, wo wir erstmal alles abladen. Romantiker, der ich bin, drücke ich Charlotte sechs mitgebrachte Blumensträusse in die Hand. Dann machen wir uns auf, in weiter entfernte Grafschaften der Dekadenz und des Überflusses. Bereits am nächsten Ort treffen wir zwei neue Nachtschatten-Gestalten, die sich am Container zu schaffen machen. Man begrüsst sich freudig erregt, und ich stelle fest, dass wir sogar Freunde und Komillitonen im Container finden.

Man findet sich schnell, tauscht sich aus, und schnell kommen wir darauf, dass wir eigentlich eine Form von Tauschbörse bräuchten. Beispielweise treffen sich alle Dumpster Diver Samstag nachts um halb elf auf einem Parkplatz und tauschen Sachen aus…

Überwältigend, diese Tour, einmal mehr. Ich erinnere die Aspiranten an dieser Stelle gerne daran, dass es sich um einen ganz normalen Abend handelt.

Die Container werden wieder kühler, das Bakterienwachstum wird gestoppt. Wir werden bald wieder Eistorten und Fondue essen können (also, ich nicht. Wie gesagt, bin auf Diät). Und bald schon kann Kollege Zottel wieder herzhaft Sushi direkt aus dem Container schlemmen.



Montag, 19. August 2013

Fleisch und Plastik


Zwei Wochen Ferien. Sonne, Sand, Meer. Keine einzige Solarzelle da, auf den Dächern dieser Insel in der Türkei, um all das Gratissonnenlicht abzuernten. Dumm, dumme Menschen. Oder schlicht und ergreifend wieder mal kein Geld da für die wesentlichen Dinge.

Eine Flaniermeile, zwei Kilometer lang, mit Restaurants, Bars, und Fastfood-Lokalen. "Ihr seid Vegetarier? Hm, das wird schwierig." Der Sohn des Vermieters lässt uns spüren, was er von Vegetariern hält, nämlich nichts. Tatsächlich gibt es überall nur Fleisch, und das nicht zu knapp. Zwei Stände verkaufen Baked Potatoes. Immerhin. Wir finden ein paar Lokale mit Tomatensalat. 
Alle trinken Wasser aus PET-Flaschen – Plastik, so weit das Auge reicht. Das ist überall so, und wir nehmen das einfach als gegeben hin. Die Strände und Büsche sind voller Müll. Ich mag nicht hochrechnen, wie viel Plastik wohl draussen auf dem Meer herumdümpelt.

Wir gehen zum Markt, wo wir herrliches Gemüse finden – Auberginen, Okra, Zwiebeln, Knoblauch, Portulak, Tomaten, Gurken – und kochen selber. In diesen Ferien beschliessen wir einiges für die Zukunft: keine Getränke mehr aus Plastikflaschen, das Essen lieber von zu Hause mitnehmen, wenn man wo hingeht.

Überall sehe ich ungenutztes Potenzial, Dummheit, Gleichgültigkeit, Nachlässigkeit. Das tut einfach nur weh. Charlotte weint auf dem Nachhauseflug. 

Auf der Ferieninsel lassen wir uns tätowieren: Das Anarchie-Zeichen auf den Oberarm. Charlotte in rot, ich in schwarz. Für mich ein klares und starkes Statement, dass ich fortan keinerlei Herren mehr über mir dulden werde. Diese Tätowierung soll mich mein ganzes Leben daran erinnern. Der gemeine Bürger setzt ja "Anarchie" mit dem Begriff "Chaos" gleich und glaubt, die Angelegenheit damit erledigt zu haben. Dabei geht es vielmehr um die Vision von Obrigkeitslosigkeit und Eigenverantwortung. Der werte Kollege Alan Moore sagt es hier sehr schön: 

Alan Moore on anarchy

Containerkollege Zottel fährt heute nach Norwegen. "Nimm die Türklinke mit!" ruft ihm Charlotte nach. "Vielleicht gibts dort ja geile Container."


Freitag, 5. Juli 2013

Am Container vor dem Tore



Ein erquickend Goethe-Gedicht rezitierend öffnete ich heute zur nächtlichen Stund' den ersten der sechs Container: 

Blumen mögen ruhig sprießen 
Reizend euer Haupt umzieren. 
Früchte wollen nicht verführen
Kostend will man sie genießen. 
Bis zum Rand gefüllt mit Tomaten, Eisbergsalaten und getrockneten Feigen. Charlotte, das müssen Sie wissen, sie liebt Feigen! Und mutige Männer, die sie vom Container pflücken auch. Heissa, das verheisst eine heisse Nacht fruktoser Glückseligkeit!
Ein weiterer Containergenosse, der gebenedeite und erwürdige Herr Hanscaspar Weazel vom Hohentann, stösst im munteren Stechschritt hinzu, und schmettert die zweite Strophe laut schallmeiend und passgenau ins Rund:
Bieten bräunliche Gesichter
Kirschen, Pfirsichen, Königspflaumen
Kauft! denn gegen Zung`und Gaumen
Hält sich Auge schlecht als Richter
Wie Brüder begrüssen wir uns, fallen uns lachend wie die Spitzbuben in der Endszene aus dem cineastischen Cellophanstreifen "Krieg der Knöpfe" um den Hals, tauschen unsere Hausfrauenerfahrungen aus und tratschen wie das Brünnlein vor dem Thore. Einmal mehr erschlagen werde ich ab der schieren Menge, will mich diesmal aber bescheiden, nehme nur Pfirsiche, Tomaten, Frühlingszwiebeln und besagte Feigen. Sonst bricht mir noch mein gutes Pferd "Sparkplug" vor Erschöpfung zusammen.
Kommt, von allerreifsten Früchten
Mit Geschmack und Lust zu speisen!
Über Rosen läßt sich dichten,
In die Äpfel muß man beißen.
 Frohgemut schreitet man nach hause, die Schätze zu geniessen (und da ist durchaus auch Charlotten mitgemeint).
Das Leben ist schön, ist es nicht? Ah, Charlotte, mein Herz!


Ein Liebchen ist der Zeitvertreib, auf den ich jetzt mich spitze. 
Sie hat einen gar so schlanken Leib und trägt eine Stachelmütze.

Sonntag, 30. Juni 2013

Die Beute von heute




Entscheidend, ob etwas gegessen werden kann oder nicht, ist immer noch die gute alte Nase.

Dumpster-Früchte-Bowle, ein Rezept von Container Karli

Man nehme die Auswahl der Früchte, die man im Container seiner Wahl vorfindet, in unserem Fall sind das Erdbeeren, Kirschen, Pfirsiche, Kiwi, Pflaumen und Bananen. Die Kirschen koche man in etwas Wasser mit Vanillezucker, Zucker und Zimt auf. Die restlichen Früchte fein schneiden und die noch heissen Kirschen darüber giessen, etwas ziehen lassen, fertig.



Dienstag, 25. Juni 2013

Containerbilanz und Kassensturz



Gemüse. Immer gut, das Gemüse. Viel Spargel, Tomaten, Auberginen, Broccoli, Kartoffeln, Knoblauch, Zwiebeln und Rüebli… Eisbergsalat und Schnittsalat sind energetisch tot, die lassen wir liegen. Unter den vielen Salatköpfen, die sich momentan in der Wegwerf-Saison befinden, entdecken wir Fenchel, Süssmais, Peperonis, Zucchetti und Blumenkohl…

Früchte. Viele Orangen, Zitronen auch jetzt noch, im Sommer. Charlotte hat mir zum Geburtstag eine wunderbare Orangenpresse geschenkt. Eine, bei der man von Hand den Hebel runterpresst. Die motorbetriebenen Saftpressen steigen erfahrungsgemäss irgendwann aus. Sind sie absichtlich so justiert worden, dass sie immer nach einem Jahr aussteigen müssen? Aber auch Rhabarber, Äpfel, Ananas, Pfirsiche, Aprikosen, Nektarinen, Mangos, Melonen. Bananen gibt es das ganze Jahr über satt. Trauben sind zu armselig in letzter Zeit. Die lassen wir im Container. Wir müssen ja nicht alles nehmen, was Abfall ist…

Eier. Grösster Fund bisher: ein Karton mit 54 Hühnereiern. Es gab in der Woche dreimal Kuchen, um die Dinger zu verarbeiten!

Zucker. Tonnenweise Zucker. Packungen aufgeplatzt. Ist eine Packung kaputt, landet die ganze Palette im Müll. Danke! 

Kaffee. Instantkaffee, verscherbelt. voller Glassplitter. Jetzt als Dünger im Garten. Ob das den Schnecken gefällt? Kapselkaffee für weissnicht welche Maschinen. Aufstechen und Pulver herausnehmen. So richtigen Bohnenkaffee haben wir nur einmal gefunden.

Fleisch. Viel Schweinefleisch, Lachs und Crevetten, Salami und diverser Aufschnitt, Barbecque-Fleisch, massenhaft Bratwurst, ab und zu mal Huhn.

Butter, Milch, Käse und Mozzarella und im Winter Fondue. 

Brot. In allen erdenklichen Formen, auch Pizzas, Focaccia, Frischback-Gipfeli, Toastbrot.

Teigwaren. Eher selten. Ab und zu mal ein aufgeplatzter Sack. Neulich einige Mogelpackungen Lasagne. Da hiess es grossspurig "mit Lachs und Spinat". In der Packung waren dann aber bloss Teigblätter und ein Beutel mit geschmacksverstärkendem Glutamatpulver und Gewürzen. Den Lachs, die Butter, die Milch und den Spinat hätte man selber noch hinzufügen sollen. Noch ein Jahr haltbar, aber die Leute habens wohl nicht gekauft.

Alkohol. Wenn man eine kaputte Flasche findet, so lohnt sich die Suche nach den anderen fünf Flaschen, das ist die Faustregel von Containergenosse Zottel. Weine, Bier, Prosecco, alles da. Im Gebinde sind oft sechs Flaschen. Beispielsweise Eierlikör. Eine Flasche ist kaputt, die anderen Fünf damit verkleckert: hops! alles in den Container.

Getränke. 
Süssgetränke, Sprite, Fanta, Cola light. Blubb. Wolfgang ist dem klebrigen Zeug leider sehr zugeneigt. Experimentelle Getränke, die bei der Käuferschaft keinen Anklang fanden, auch. Eins mit amerikanischer Traube roch wie Haarspray. Interessant, mal etwas anderes.

Süsskram. 
Schokolade, Mon Chérie, Fruchtgummi, Schokodessert, Coupe Chantilly, Joghurt.

Kleider. Babykleider, Schuhe, Pyjamas, Büstenhalter, Kinderhosen, Unterhosen, Regenjacken, Sportoutfits, alles da. Auch Bettbezüge und Tischdecken.

Waschmittel. Bereits zum dritten Mal einen Karton à 6,5 Kilo Waschmittel gefunden. Karton leicht beschädigt. Eine grosse Flasche Shampoo, kleine Shampoos in allen erdenklichen Duftvarianten.

Pflanzen. Lavendelbüsche, Zitruspflanzen, Küchenkräuter, Rosensträusse, Tulpen, bizarre Gestecke für den Muttertag.

Sonstiges. Blumenerde, Rasensamen, Osterdeko, Rasendünger, Schnorchelset, Kinderquietschebüchlein, Solarlampen, Snowboard-Rückenpanzer.

WUNSCHLISTE: 
Generell ist es so, dass wir, wenn wir ausnahmsweise mal einkaufen gehen, am selben Abend genau die Sachen in vielfacher Menge im Container vorfinden. Daher der Scherz: "Hast du eingekauft? Heut Abend gibts noch viel mehr davon im Container." Es gibt aber noch ein paar Sachen, die wir noch nicht im Container gefunden haben. 

Tee, Olivenöl, Olivenpaste, Essig, sexy Dessous und Fashion für Charlotte, Hosen, Röcke, Seidenstrümpfe, Damenschuhe, Echsenleder-Cowboyschuhe aus Mexiko, Leinsamen, Gewürze, Weihrauchcreme, Calciumtabletten von Burgerstein, Tofuwürstchen, Weihrauchkapseln, getrocknete Feigen, Flohkamm für die Katze, Plätzchenschablone für den Fleischwolf, eine Gartenschlauchdüse, die nie kaputtgeht, schottischer Whiskey, mehr Käse für Zottel, Naturreis und Reisegutscheine, Xylit (Birkenzucker, der die Zähne schont), Himalayasalz, MSM (Schwefelpulver, heilt sogar Aids), LSD (macht alles bunt), Musikinstrumente, Trommel für schamanische Reisen ins Nimmerland.



Sonntag, 12. Mai 2013

Wir bleiben dran - Container for People!

Wir sind bestürzt über den Medienhype zum Thema Containern. Die Gründe für unsere ungewöhnliche Art der Nahrungsmittelbeschaffung sind vielfältig. 

Unbestritten ist, dass Container nichts als Müll und für uns einen gewissen Fun-Faktor beinhalten. In London sieht es da etwas anders aus. Das weggeworfene Essen ist unerreichbar hinter Stacheldraht platziert, sodass sich niemand Zugriff verschaffen kann, ohne einen Behälter zu beschädigen, eine Straftat zu begehen oder sich zu verletzen. Großbritannien melkt sogar seine Sozialhilfebezüger, indem es neuerdings die Bedroom-Tax einführt. England ist arm. Doch darüber spricht man nicht. Lieber schaut man sich die kampflustigen Sprüche eines machtgeilen Boris Johnson an und zetert über No. 10. 

Wollen die (Schweizer) Medien solche Verhältnisse? Wollen die Medien die Wahrheit weiter verschweigen und brav ihr Schweigegeld in Form von Inseraten von Migros, Coop und Aldi annehmen? Migros und Coop "vergasen" ihre Tonnen von Essensresten bereits. Und Aldi ist auf dem besten Weg zur "Machtergreifung": Security-Leute, die uns einzuschüchtern versuchen, wenn wir ihren Müll gratis mitnehmen. Würden sie uns auch erschiessen oder verrecken lassen, wenn wir wirklich Hunger leiden würden? Wir verarbeiten und essen die Gaben der offenen Container gerne. Und wenn es zu viel ist für uns, geben wir es anderen weiter, die zum Teil wie wir in finanzieller Hinsicht nicht auf Rosen gebettet sind. 

Alle nahmen das Essen gerne an. Niemand hat Nein gesagt.  Und: Alle, die unser "gerettetes Essen" sahen, waren bestürzt über diese Wegwerfgesellschaft. Diese Reaktion ist intelligent und logisch und soll nun von den Medien pervertiert werden, indem "wir" als wohlhabende Studenten dargestellt werden, die sich Studiengebühren und eine grosse Klappe leisten können und skrupellos anderer Leute Müll durchforsten, um der Kuh, die sie füttert, den letzten Tropfen und am besten illegal abzuschlürfen. Das ist völliger Irrsinn. Wir fragen uns: Warum berichten Medien über Menschen, die sich kritisch mit dem System auseinandersetzen und weiterdenken, auf diese oberflächliche, polarisierende Art und Weise? 

Im Krieg haben wir alles gegessen. Wir sehen, dass der Krieg auf andere Art und auf Kosten derer, die sich nicht so gut ausdrücken können, weitergeht. Einen Supermarktcontainer auszuräumen, erfordert einige Überwindung. Andere Randständige wühlen täglich in Mülltonnen beim Hauptbahnhof von Millionen-Zürich Downton Switzerland. Niemand berichtet über sie. Weil niemand sie sehen will. Lieber spuckt man auf diejenigen, die noch die Kraft haben, einen Container zu öffnen. Die Müllwühler von Downtown Switzerland haben schon alles verloren. Sie werden täglich angespuckt oder schlimmer noch: völlig ignoriert. 

Es wird nicht nur Essen weggeworfen. Die Modeindustrie vernichtet ebenfalls täglich Kleider und Schuhe. Auch da bleiben wir dran und werden Beweise liefern. Die Medien sind bestechlich. Wir nicht. Wir sind die NEUEN Medien. 

Wir bleiben dran - Container for People! 



Sonntag, 21. April 2013

Tomatensalat








Gestern Abend war es wieder so weit. Zottel und ich zogen los. Container-Karli war heute nicht mit von der Partie. Er wollte einen ruhigen, normalen Samstagabend im Drogenparadies Zürich verbringen. Also tingelte er besoffen durch die Clubs und fluchte, wenn man ihn nicht ins Casino ließ, weil er zu betrunken war. Das dicke Ende sollte aber noch kommen.

Zottel war guter Dinge und fuhr wie immer den Wagen. Er erzählte von seinem letzten Date, das sich als ganz normale Schweizerin entpuppte, die lieber im Lidl einkaufen geht und von Containern nichts versteht. Sie steht morgens früh auf, um den Bus zur Arbeit pünktlich zu erwischen und freut sich auf die Ferien. Das waren die Eckdaten ihres Lebens. Zottel roch einen ereignislosen Lebensabend mit dieser Dame und war froh, als sie sich voneinander verabschiedet hatten. "Die nächste, bitte!", rief er in einer der scharfen Kurven der Züricher Pampa und drückte aufs Gas. 

Unsere Beute, ich muss mich leider kurz fassen, bestand aus mindestens 30 Kilo Tomaten und anderem Beigemüse. Viele süße Birnen, Grießpudding, Peperoni (Vitamin C!) und sogar zwei Lachsfilets, noch tiefgefroren, und ein Kilo Hühnerbrust. Endlich was für meinen Kater! Doch das Beste war Zottels Fund frischen Knoblauchs. Das hatte ich mir schon so lange gewünscht! Völlig aus dem Häuschen und mit einem irren Lachen fuhren wir zurück. 

Zu Hause erwartete uns ein schnarchender Karli, der so voll mit Drogen war, dass er erst von den ersten Tomaten-Sugo-Schwaden wach wurde. "HUNGER!", grunzte er. Als er seine schmalen Drogen-Äuglein öffnete, rieb ich ihm einen fetten, unveganen und daher für mich ungenießbaren Aprikosenkuchen unter die Nase. Er biss mir fast in den Finger. 

Zottel briet marinierte Fisch-Grill-Dinger und trank Rotwein – meine Linsen-Reste vom Mittag und Erdbeeren garnierten seinen Teller. Ich toastete eine Scheibe Pumpernickel und klatschte gebratene Shii-Take-Pilze mit Knoblauch und Zwiebeln darauf und aß mit Messer und Gabel. Unter dem Pilz-Knoblauch-Brei war eine Lage Feldsalat, die beim Kauen ein Knacken auslösen sollte, doch es blieb aus. Feldsalat ist eine sehr zarte Angelegenheit. Schweizer kennen ihn als "Nüsslisalat". 

Karli kaute und staunte. "Tomaten?" – "Ja, Tomaten." 

So, ich muss jetzt gehen.